Es fehlen Bindeglieder zwischen stationärer psychiatrischer Versorgung und normalem Alltagsleben”
Dies erkannte Manfred Ohnesorge, als er 1972 – 1979 als Diakon in einer christlich geführtenpsychiatrischen Klinik arbeitete. Es beschäftigten ihn die Fragen:
Gibt es eine Möglichkeit, die Wiedereingliederung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu erleichtern?
Wie können erneute Klinikaufenthalte vermieden werden?
Dabei deckte sich seine Vorstellung mit der 1975 veröffentlichten Psychiatrie-Enquete, welche ausdrücklich “komplementäre Dienste” forderte, um die Ausgliederung von Menschenmit psychischen Erkrankungen aus ihrem Lebensbereich zu verhindern.
Ein Ansatz kristallisierte sich heraus: Wirksame Hilfe sollte in einem familiären Rahmen gegeben werden. Für begrenzte Zeit sollte dieser Rahmen der Ort der notwendigen Annahme sein. Kommunikation, Beziehung und christlich orientierte Nächstenliebe musste praktisch werden. Ein familiärer Rahmen – sollte er etwa seine eigene Familie dafür öffnen und obendrein seine gesicherte Existenz aufs Spiel setzen?
Manfred Ohnesorge und seine Frau Edeltraud entschlossen sich zu diesem Schritt. Im Oktober1979 entsteht in Gusternhain im Westerwald der Wendepunkt. Ein befreundeter Unternehmer baut dafür seine ehemalige Fabrik um und stellt sie der Arbeit zur Verfügung. In den konzeptionellen Überlegungen flossen der Gedanke eines christlichen Menschbildes und das Wissen um einen Gott, der trägt und stärkt mit in die Arbeit ein. Das Hilfeangebot fand großen Anklang. Aus einem Rehabilitanden wurden zwei und drei… Es bildeten sich Strukturen. Der erste freie Tag von Ohnesorges wurde möglich durch die erste Mitarbeiterin. Das “Wendepünktchen” wuchs heran zu einem stattlichen Wendepunkt e.V.. Spätestens an diesem Punkt taucht die Frage auf: Wie wird es finanziert? Wer ist der Träger? Es war der Freundeskreis. Ideelle, praktische und finanzielle Hilfe war notwendig.
Firmenzentrale: Velbert-Langenberg
Anschrift: Am Bertram 2
E-Mail: info@wendepunkt.nrw
Telefon: 02052 9507-0